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Interview Jessica Koch

Heute auf der Frankfurter Buchmesse traf ich eine Autorin, auf die ich mich sehr gefreut habe: Jessica Koch

                                          

Steckbrief: 
Name: Jessica Koch
Geboren in Ludwigsburg 
Beruf: Autorin
Bereits erschienene Werke: 
Dem Horizont so nah
Dem Abgrund so nah
Dem Ozean so nah

Am 18.08.2017 ist ihr neuestes Buch im Rowohlt-Verlag erschienen und ist ein Einzelband:


 Inhalt des Buches:

«Wenn du zwei Menschen zur gleichen Zeit liebst, dann entscheide dich immer für den zweiten, denn er hätte niemals dein Herz erobert, wenn der erste der Richtige gewesen wäre.» (Johnny Depp)
Was aber, wenn du beide zur gleichen Zeit kennenlernst? Was, wenn es zwei Menschen sind, die eine große Last mit sich tragen? Eine Last, die sie wie ein unsichtbares Band miteinander verbindet?
Wenn dein Herz dich zu beiden zieht, wen würdest du wählen? Denjenigen mit den körperlichen oder denjenigen mit den seelischen Wunden? Würdest du dich überhaupt entscheiden, wenn du wüsstest, welche endgültigen Konsequenzen deine Wahl mit sich bringt?
Eine Geschichte über vergebene Chancen. Eine Geschichte über das Trugbild des ersten Moments. Eine Geschichte über die Endlichkeit des Augenblicks.



Interview:


Hallo, liebe Jessica, schön dich zu treffen.

Frage 1:
  Gibt es bei dir neue Projekte, und möchtest du uns etwas drüber veraten?

Ja es gibt ein neues Projekt. Allerdings habe ich mir da etwas vorgenommen, von dem ich noch nicht ganz genau weiss ob es was wird.   Eine Herausforderung an mich selber.


Wie bist du denn darauf gekommen, so ein Projekt zu wagen?

Das ist eine lustige Geschichte. Jemand, ein ganz wichtiger Mensch in meinem Leben, hat zu mir gesagt - das kannst du eh nicht! Also natürlich nicht so direkt, aber er meinte, man muss richtig was drauf haben um das zu können, das wäre nicht so einfach.
Und wenn jemand zu mir sagt - das kannst du nicht, dann weckt das meinen Ehrgeiz. Dann muss ich es erst Recht versuchen.
Ich weiss aber noch nicht, ob es was wird, wenn ich ehrlich bin. Aber ich werde es auf alle Fälle versuchen.

Frage 2:
 Welches Buch berührte dich am meisten beim schreiben?


 "Dem Horizont so nah" weil es einfach meine Geschichte ist.

Frage 3:
 Beschreibe die Charaktere  von deinem Buch " Die Endlichkeit des Augenblicks" in 3 Worten?

Sam: lebenslustig, offenherzig, einfühlsam
Basti: gutmütig, optimistisch, nachdenklich
Josh: deprimiert, tiefgründig, skeptisch

Frage 4:
Bist du selber eine dieser Personen?
Nein, aber es ist so, dass ich mich immer teilweise selbst in meinen Charakteren wiederfinde. Wer  mich gut kennt wird sofort rauslesen, welcher Charakter am ehesten auf mich passt und auf mich bezogen ist.

Frage 5: 
Dürfen sich deine Charaktere entfalten?
Ja klar, die entfalten sich. Bei meinem neuen Buch war es zum Beispiel so, dass ich Basti eigentlich so als meinen Lieblingsprota machen wollte und Josh war eher als der Anti-held geplant.
Im Laufe des Buches hat sich dieses aber geändert, ich habe dann bemerkt das ich Josh total gerne schreibe und dass Basti mich furchtbar genervt hat. Dann  hat sich Josh zu meinem Lieblingscharakter entwickelt, plötzlich gemacht was er wollte und mir hat das Ende vom Buch total leid getan. Weil der Plot eben schon stand und die Charaktere sich ganz anders entwickelt hatten als geplant. 

Frage 6.
Wie ist die Idee zu " Die Endlichkeit des Augenblicks entstanden" ?

Es gab mal 2 junge Männer, die aus einer Dummheit herraus auf dem Abiball eine Mutprobe gemacht haben und gemeinsamen diesen im Buch beschriebeben Unfall hatten. Diese Geschichte wurde mir zugetragen und aus dieser Erzählung ist dann das Buch entstanden.

Frage 7:
Haben die Namen der Protagonisten eine Bedeutung für dich?

Ja eigentlich schon. Es ist ganz selten, dass ich einen Namen nehme der auf nichts bezogen ist.
Die meisten haben tatsächlich Bedeutungen, gerade in der Danny Reihe sind ganz viele Charaktere nach Mitgliedern aus meiner Gruppe und meinem Umfeld benannt.
Meistens mache ich es so, dass ich bei den Hauptprotas neutrale Namen nehme. Einfach deswegen, damit niemand den Charakter zuordnen kann, weil meine Protagonisten immer an echten Menschen angelehnt sind.
In meinem nächsten Buch haben allerdings auch die Hauptcharaktere Namen mit großer Bedeutung für mich.

Frage 8:
Welches Genre liest du persönlich?

Psychothriller und Horror

Frage 9:
Wer ist dein Lieblingsautor?

 Stephen King,  Sebastian Fitzek. So diese Richtung. Aber ich komme so selten zum Lesen seit ich selber schreibe.

Frage10:
Welches Genre würdest du nie schreiben?

Ganz klar, Erotik. Kann ich nicht und würde ich nie machen. 

Frage11:
Hast du ein Lieblingsbuch?
Dem Horizont so nah. Weil kein anderes Buch mir so sehr zu Herzen geht und ich bei keinem annderen Buchj soviel geheult habe wie bei diesem.


Frage 12:
Was machst du wenn du ein Buch fertig geschrieben hast um zu Entspannen? 

Entspannen? Was ist denn das? Entspannen ist leider nicht so Meins.


Frage 13:
Was machst du wenn du eine Schreibblokade hast ? 

Bei der Danny-Triologie kannte ich keine Schreibblokade und bei den anderen Projekten habe ich es einfach so gemacht:  Wenn ich nicht mehr weiterkam, habe ich das Kapitel einfach übersprungen und schreibe die Sachen die ich im Kopf habe. Ich lasse einfach Lücken, die ich dann später fülle. Damit komme ich eigentlich ganz gut klar. 

Frage 14:
Hast du die Cover mit gestalte?

Mein Verleger, die Designerin und ich, wir haben alles zusammen gestaltet. Da ist nichts über meinen Kopf hinweg  entschieden worden. 

Frage 15:
Wie siehst du die Entwicklung in der Buchindustrie in denn letzten Jahren?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich das nicht so verfolgt habe weil ich erst seit 2 Jahren mit dem Schreiben dabei bin.
Ich habe mich davor nie beschäftigt damit. Ich find es aber ehrlich gesagt erschreckend, dass soviele Ebooks für 0,99 Cent angeboten und gekauft werden.
Ich finde es schlimm, dass Bücher in denen monatelange Arbeit und teilweise viel Geld für Lektorat, Korrektorat und Cover steckt, dann für 0,99 Cent auf den Markt gehen müssen und dem Autor eigentlich gar nichts übrig bleibt.
 

Frage16:
Wie siehst die Entwicklung von Kindern und Lesen? Es heisst ja immer Kinder und Jugendliche lesen zu wenig, siehst du das auch so ?

Ja, das ist wohl so. Man sieht die Kinder und Jugendlichen nur noch am Handy.  Die Bücher treten in den Hintergrund und die Computerspiele gewinnen die Oberhand.
Wirklich traurig, denn nur mit Büchern kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen und in wundervolle Welten entfliehen.

Frage17:
Welche Altersgruppe glaubst du sprichst du mit deinen Büchern an?
Die Zielgruppe soll Young Adult sein, sprich zwischen 18 und 35 Jahren. Aber ich habe Leser in allen Altersgruppen,
Vom 15 jährigen Mädchen, über 30 jährige Männer bis hin zu der 70 jährigen Oma.

Frage18:
Kochst oder backst du gerne?

Neeeeeiiiinnnn, um Gottes Willen!!  Das würde nicht gut gehen, da bräuchte ich vermutlich die Feuerwehr.
Ich bin froh, dass ich Maultaschen angebraten bekomme oder unfallfrei Nudeln abkochen kann.

Frage 19:
Wie gehst du mir schlechter Kritik um ?

Ich muss sagen Kritik zur Danny-Reihe trifft mich sehr, weil es meine persönliche Geschichte ist.  Da trifft dann echt jedes Wort mitten ins Herz. Vorallem wenn an Dannys Persönlichkeit rumkritisiert wird oder behauptet wird, das kann so nicht gewesen sein usw.
Manche Kritiker sagen auch, es wäre vieles im Buch widersprüchlich. Das ärgert mich dann sehr, weil es ist nun mal so dass Menschen sich im wahren Leben widersprüchlich verhalten. Wer ist schon absolut perfekt und gradlinig?
Man weiss zwar man tut etwas Dummes, tut es aber trotzdem. Menschen verhalten sich nun mal nicht nach dem Lehrbuch.

Frage 20:
 Wie wichtig ist die Liebe in deinen Büchern?

Sehr wichtig. Auf die Liebe kommt es ja an.
Kritiker sagen, Dem Horizont so nah, ist gar keine Liebesgeschichte, weil es zu dramatisch is und es um andere Themen geht.
Ich sehe das anders. Es geht hauptsächlich um die Liebe. Alles andere sind Nebenthemen. HIV, Drogen, Mobbing usw. Diese Dinge machen den Menschen nicht aus. Sie sind einfach da und gehören zur Liebe dazu.

Frage21:
Welches Lied beschreibt dein Leben?

Puh, da muss ich nachdenken.
Spontan fällt mir "I don't speak human" von Omnia ein. Weil ich mich oft von den Menschen um mich herum nicht verstanden fühle.
Aber ich entscheide mich für "Human" von Christina Perri. Das passt noch besser, weil es das ausdrückt, wie es mir oft geht.

Frage 22: 
Dein schönster Moment mit einem Fan?

Ich habe so viele tolle Momente mit meinem Fans. Aber letztes Jahr gab es einen ganz besonderen Moment.
Ich habe jemanden über Facebook kennengelernt und er mir seine ganze Lebensgeschichte erzählt. Wir sind echt sehr vertraut miteinander geworden.
Und dann auf einer Lesung saß er einfach im Publikum.
Er hat kein Wort gesagt und ist einfach über 500 Km gefahren um mich dann zu überraschen. Das fand ich ganz toll.


Message an deine Leser?
Es gibt nur eins, das ich meinen Lesern sagen will:
DANKESCHÖN! Ihr seid die besten. Ohne Euch wäre ich NICHTS. Ohne Euch wären meine Bücher nur ein Stapel Papier und ich würde noch immer in einer Software-Entwicklungsfirma arbeiten.
DANKE


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